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Neue Quelle für Stickoxide in der marinen Grenzschicht entdeckt

04.05.2016

Neue Quelle für Stickoxide in der marinen Grenzschicht entdeckt

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Stickoxide (NOx) spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung sekundären Aerosols, Ozon und des Hydroxylradikals (OH), welches die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre bestimmt. Seit Langem wurde neben direkten Emissionen (Verkehr, Industrie, Hausbrand) von NOx eine weitere Quelle innerhalb der Atmosphäre vermutet.

Im Rahmen der Nitrogen, Oxidants, Mercury and Aerosol Distributions, Sources and Sinks (NOMADSS) Kampagne wurden im Sommer 2013 Messungen mit dem C-130 Forschungsflugzeug des National Center for Atmospheric Research (NCAR) über dem atlantischen Ozean durchgeführt. Im Fokus war dabei unter anderem Salpetersäure (HNO3), ein typisches Endprodukt der Oxidation von NOx in der Atmosphäre.

Ergebnisse dieser Meßkampagne wurden nun in einer Studie im Fachmagazin Nature publiziert (Ye et al., 2016), an der Dr. Christoph Knote vom Meteorologischen Institut beteiligt war. In dieser Arbeit wird erstmals mittels Beobachtungen in der Atmosphäre gezeigt, daß Photolysereaktionen von Salpetersäure auf Partikeln in der marinen Grenzschicht verantwortlich für die beobachteten Konzentrationen von Stickoxiden und salpetriger Säure sein können. Da die Erde zu 70% von Ozeanen bedeckt ist, stellt diese ‘Re-noxifizierung’ eine höchst relevante, neue Quelle für Stickoxide dar.

Ye, C., Zhou, X., Pu, D., Stutz, J., Festa, J., Spolaor, M., Tsai, C., Cantrell, C., Mauldin, R. L., Campos, T., Weinheimer, A., Hornbrook, R. S., Apel, E. C., Guenther, A., Kaser, L., Yuan, B., Karl, T., Haggerty, J., Hall, S., Ullmann, K., Smith, J. N., Ortega, J., and Knote, C. (2016). “Rapid cycling of reactive nitrogen in the marine boundary layer”. In: Nature 532.7600, pp. 489–491. doi: 10.1038/nature17195.